Laut der aktuellen Behandlungsstatistik 2022 sind die sogenannten minimalinvasiven Behandlungen um 13,8 % angestiegen. Spitzenreiter sind hierbei weiterhin Behandlungen mit Botulinumtoxin, Hyaluron und Fillern. 2021 befinden sich drei minimalinvasive Korrekturen unter den Top Ten im Bereich der ästhetisch-plastischen Eingriffe.

Bei den Frauen ist die erhöhte Nachfrage nach den sanften Behandlungen bereits seit mehreren Jahren zu beobachten. Doch mittlerweile nehmen auch vermehrt Männer minimalinvasive Faltenbehandlungen und Anwendungen mit Fillern vor. In diesem Kontext sind die Behandlungen mit Botulinumtoxin bei den Männern beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr um rund 30,6 % angestiegen. Im Vergleich dazu nahmen Botulinumtoxin-Behandlungen bei Frauen im gleichen Zeitraum um 10,6 % zu. Bei den Hyaluron-Behandlungen wiederum war bei den Frauen ein Anstieg von 14,3 % zu verzeichnen, bei den Männern um fast das Doppelte (27,9 %).

Insgesamt nahmen minimalinvasive Eingriffe bei den Patientinnen um 13,2 % zu, bei den Männern um 24,5 %. Auch weiterhin ist der Großteil (86,8 %) der Patienten, die sich für einen minimalinvasiven Eingriff entscheiden, weiblich, jedoch hat sich der Anteil der männlichen Patienten (13,2 %) mehr als konsolidiert.

Beweggründe der Patienten

Die Patienten gehen im Schnitt kritischer mit ihrem eigenen Äußeren um: Das sagen 61,2 % der befragten Ärzte, keine Veränderung sehen 36,5 %. Als Grund für die Entscheidung pro aktuelle Behandlung nennen 23,2 % das Homeoffice, 11,8 % Videokonferenzen und 13,2 % das Tragen einer Maske. Insgesamt wurden im Jahr 2021 93.853 kosmetisch-plastische Eingriffe vorgenommen, im Vergleich zu 81.516 im Jahr zuvor. Bei den ästhetisch-plastischen Korrekturen gab es eine Zunahme von 33.173 auf 38.854. Bei den minimalinvasiven Korrekturen von 48.343 auf 54.999. Verringert hat sich die Anzahl der Patienten, die nach einem vorherigen Eingriff in einer anderen Praxis zur Korrektur kommen: von 13,9 % im Jahr 2020 auf 12,2 % im Jahr 2021.

Die beliebtesten Eingriffe 2021

Bei den Top-Ten-Eingriffen im Jahr 2021 liegen Botulinumtoxinbehandlungen (plus 11,5 %) auf Platz 1, Hyaluronbehandlungen (plus 15 %) auf Platz 2, Fettabsaugung (plus 32,6 %) auf Platz 3, Lippenkorrektur (plus 25,7 %) auf Platz 4, Brustvergrößerungen (plus 22,3 %) auf Platz 5, Oberlidstraffung (plus 6,2 %) auf Platz 6, Nasenkorrektur (plus 2,3 %) auf Platz 7, Intimchirurgie (plus 17,6 %) auf Platz 8, Brustverkleinerung (plus 17 %) auf Platz 9 und die Unterlidstraffung (minus 6,5 %) auf Platz 10.

Die Top-5-Eingriffe bei den Frauen waren Botox (25.512), Hyaluron (20.465), Fettabsaugung (5.175), Lippenkorrektur (5.059) und Brustvergrößerung (4.759). Bei den Männern liegt die Oberlidstraffung auf Platz 1 (1.710), gefolgt von Botox (1.506), Fettabsaugung (1.093), Hyaluron (867) und Gynäkomastie (gutartige Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann; 818).

Über die Mitgliederbefragung

Die Behandlungsstatistik wird jährlich vom Verband der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) auf der Basis einer Mitgliederbefragung herausgegeben. Als größte Ärztebefragung auf dem Gebiet der ästhetisch-plastischen Chirurgie soll die Behandlungsstatistik helfen, bundesweite Tendenzen in diesem Fachbereich aufzuzeigen.

Recherchetipp
Behandlungsstatistik 2022 der VDÄPC, Mitgliederbefragung, Mai 2022: https://vdaepc.de/wp-content/uploads/2022/05/190522_VDA%CC%88PC_Behandlungsstatistik_2022_final.pdf



Autorin:
Sabine Mack

Erschienen in: DERMAforum, 2022; 26 (7/8) Seite 5