Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hat gestern seine Empfehlungen zu Schutzimpfungen von 12- bis 17-Jährigen gegen das COVID-19-Virus veröffentlicht. Die STIKO empfiehlt, lediglich jene Kinder und Jugendliche aus dieser Altersgruppe impfen zu lassen, die eine besondere Vorerkrankung aufweisen

Die Empfehlung umfasst insgesamt 12 Erkrankungsentitäten bzw. Erkrankungsgruppen. Dazu zählen unter anderen Adipositas, Diabetes, Herzinsuffizienz, Herzfehler, chronische Lungenerkrankungen und Trisomie 21.

Eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt, dass etwa 11 % der 12- bis 17-Jährigen unter mindestens eines der STIKO-Risikomerkmale fallen. Die regionale Spannbreite der spezifischen Impfindikationen reicht von 9,5 % in Baden-Württemberg bis 13,8 % in Mecklenburg-Vorpommern. Bei gesetzlich Versicherten ergeben sich bundesweit etwa 402.000 Impflinge. 45 % davon sind Kinder und Jugendliche, die unter asthmatischen Erkrankungen leiden. Unter Berücksichtigung der Privatversicherten sind bundesweit etwa 452.000 potenzielle Impflinge betroffen.

Der Deutsche Hausärzteverband e.V. und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) begrüßen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Diese habe auf Grundlage der vorhandenen Datenlage mehrere Indikationen benannt, die für eine Corona-Schutzimpfung bei Kindern und Jugendlichen sprechen. „Mit dieser Empfehlung können wir arbeiten – sie definiert eine eindeutige Gruppe und lässt dennoch Freiraum für individuelle Impfentscheidungen“, betonen die beiden Verbände. Gleichzeitig setze die STIKO damit ein Signal, dass die Entscheidung für eine Impfung immer noch bei Wissenschaft und Medizin, Ärzt:innen sowie Patient:innen liege – und nicht bei der Politik.