Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Infektion mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 wohl kaum Immunität gegenüber anderen Varianten aufbaut. Die Wissenschaftler:innen führten Antikörper-Neutralisationstests mit Blutseren ungeimpfter und geimpfter Omikron-Rekonvaleszenten durch und verglichen die Ergebnisse abhängig vom Immunstatus in der Vorgeschichte des Omikron-Infekts miteinander.

Dabei zeigte sich, dass alle geimpften Probanden und solche mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion in der Vorgeschichte der Omikron-Infektion hohe Titer neutralisierender Antikörper gegen alle SARS-CoV-2-Varianten aufwiesen. Im Gegensatz dazu hatten ungeimpfte Probanden ohne weitere SARS-CoV-2-Infektionen in der Vorgeschichte hauptsächlich Antikörper gegen die Omikron-Variante gebildet. Nur gelegentlich gab es bei ihnen auch neutralisierende Antikörper gegen die anderen Varianten. Dies deute darauf hin, dass es sich bei der Omikron-Variante um eine sehr potente Immune-escape-Variante handelt, deren induzierte Antikörper kaum eine Kreuzreaktivität gegen andere SARS-CoV-2-Varianten bieten. Ungeimpfte mit einer Omikron-Infektion haben demnach keinen Schutz gegen andere SARS-CoV-2-Varianten und sollten deshalb geimpft wwerden, so das Fazit er Autor:innen.


Quelle:
Rössler A et al. (2022) NEJM: DOI: 10.1056/NEJMc2201607