Bereits seit einigen Jahren wird diskutiert, ob Alzheimer auch eine übertragbare Prionen-Erkrankung ist und somit gefährlich für das Pflegepersonal oder die Angehörigen sein könnte.

Prionen sind natürlich vorkommende Eiweiße im Körper, die durch eine krankhaft veränderte Struktur verklumpen können und sich z. B. im Gehirn ablagern und dort zu schwammartigen Schädigungen führen. Beispiele für Prionen-Erkrankungen sind BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) bei Kühen oder CJD (Creutzfeldt-Jacob Erkrankung) beim Menschen. Eine internationale Forschergruppe (PROP-AD) denkt, diese Hypothese nun widerlegen zu können. Um zu überprüfen, ob krankmachendes Alzheimer-Eiweiß (beta-Amyloid) von Mensch zu Mensch übertragbar ist, verwendete das Team beta-Amyloid mit speziell markierten Kohlenstoffatomen. Die Forscherinnen und Forscher spritzten das markierte beta-Amyloid aus an Alzheimer-erkrankten Mäusen in gesunde Tiere und verfolgten den Weg durch den Körper und die Ablagerung des Moleküls in verschiedenen Organen. Mittels neuartiger hochsensibler und hochspezifischer Messmethoden gelang dem Forscherteam der Nachweis, dass das toxische beta-Amyloid der erkrankten Tiere nicht das Gehirn der gesunden Tiere erreicht. Eine Übertragung von Erkrankten auf Gesunde wäre damit ausgeschlossen, so die Forscher:innen.


Quelle:
Brackhan M et al. (2022) EMBO Rep. DOI: 10.15252/embr.202154405