Petition für Diversität und Gleichberechtigung: Arzneimittelwerbung soll gendergerecht werden.
Das Unternehmen Angelini Pharma setzt sich öffentlich für eine gendergerechte Sprache ein, inklusive der Aufnahme von entsprechenden Formulierungen in das Heilmittelwerbegesetz. Eine entsprechende Petition wurde zum diesjährigen Diversity Day am 18. Mai 2021 bei der Bundesregierung eingereicht.
Unter § 4 Abs. 3 legt das deutsche Heilmittelwerbegesetz (HWG) fest, dass bei Arzneimittelwerbung, die sich nicht an Fachkreise richtet, immer ein Pflichttext angegeben werden muss. Die Formulierung im generischen Maskulinum ist hierbei fest vorgegeben und darf nicht geändert werden: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ Angelini Parma ist der Auffassung, dass die Diversität des medizinischen Fachpersonals in Deutschland auf diese Weise nicht abgebildet wird. Von rund 402.000 berufstätigen Ärzt:innen waren allein im Jahr 2019 47,6 Prozent und damit knapp die Hälfte weiblich. Bei den Apotheker:innen lag der Frauenanteil mit 70,5 Prozent in den vergangenen Jahren sogar deutlich über dem Anteil der Männer.
Das steckt dahinter
„Das Thema gendergerechte Sprache ist für Angelini Pharma ein wichtiges Anliegen. "Als Unternehmen wollen wir unseren Beitrag leisten, damit eine umsichtige und inklusive Sprache gesellschaftlich akzeptiert wird und so ein realistisches Abbild unserer Lebenswirklichkeit schafft“, erklärt Daniela Sommer, Head of Marketing. Deswegen reichte das Unternehmen eine Petition beim Deutschen Bundestag ein. In dieser fordert Angelini Pharma eindringlich die Aufnahme gendergerechter Formulierungen in das Heilmittelwerbegesetz. „Die gendergerechte Sprache in Pflichttexten einzuführen ist lange überfällig. Mit unserer Petition möchten wir ein klares und eindeutiges Signal senden – denn aus unserer Sicht hinken wir in unserer Industrie der gesellschaftlichen Diskussion hinterher“, erläutert André Kindling, Geschäftsführer bei Angelini Pharma Deutschland.
Um ein Zeichen zu setzen, hatte das Unternehmen bereits im Februar 2021 die neuen Werbespots zu den Produkten BoxaGrippal® und Tantum Verde® mit verändertem Pflichttext gesendet, obwohl dies gesetzlich eigentlich nicht konform ist. Die Petition soll nun den Grundstein dafür legen, in Zukunft alle Pflichttexte des Unternehmens auch laut Gesetz in gendergerechter Sprache veröffentlichen zu dürfen.