82,1 % der Deutschen glauben, dass sich mittels Videosprechstunde die Ansteckungsgefahr in der Arztpraxis nicht nur während der Pandemie verringern lässt.

Für viele Deutsche ist die Zeitersparnis das wichtigste Argument für den virtuellen Arztbesuch. Das zeigt die Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave, bei der 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt wurden. Demnach ziehen drei Viertel der Deutschen eine Videosprechstunde in Betracht, wenn sie dadurch schneller einen Termin bekommen (74,9 %) oder lange Fahrtzeiten vermeiden können (74,6 %). Sieben von zehn (69,4 %) ließen sich mit dem Argument überzeugen, im virtuellen Wartezimmer nicht so lange warten zu müssen wie üblicherweise beim analogen Arztbesuch. Beliebt ist die Videosprechstunde auch, wenn es bei einer chonischen Erkrankung darum geht, regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen.

Ansteckungsrisiko und Mobilitätseinschränkungen

Den Studienergebnissen zufolge gibt es für Deutsche mindestens zwei weitere Gründe, eine Online-Visite in Anspruch zu nehmen. Mehr als acht von zehn (82,1 %) ziehen eine Online-Sprechstunde in Erwägung, weil sich so die Ansteckungsgefahr nicht nur während der Pandemie verringern lasse. Weitere 80,8 % schätzen den digitalen Arztbesuch, weil dadurch Mobilitätseinschränkungen keine Hürden mehr darstellen.

Besonders sinnvoll in der Kombination

Einen großen Mehrwert erwarten sich Deutsche von einer kombinierten Anwendung telemedizinischer Elemente. Sieben von zehn (71,9 %) würden die Sprechstunde per Video etwa dann in Betracht ziehen, wenn das Rezept und die Krankschreibung ebenfalls digital bezogen werden können. „Ohne diese Möglichkeit wird tatsächlich in vielen Fällen der Nutzen der digitalen Sprechstunde konterkariert. Wenn Patientinnen und Patienten für die Krankschreibung oder das Rezept dennoch in die Praxis kommen müssen, ist die virtuelle Zusammenkunft in den meisten Fällen sinnlos“, kommentiert Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH. Ab Oktober sollen Ärzt:innen bundesweit das E-Rezept ausstellen können, bevor es ab 2022 zur Pflicht wird. Auch die Krankmeldung auf Papier soll ab Oktober durch eine digitale Bescheinigung Stück für Stück ersetzt werden.

Über die Studie

Datapuls 2021 ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Ihr Erkenntnisinteresse liegt bei der Erforschung der Bedürfnisse und Bedenken der Versicherungsnehmer:innen mit Blick auf die großen Telemedizin-Projekte in Deutschland wie die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept oder die digitale Sprechstunde sowie andere gesundheitsbezogene Alltagsanwendungen. Informationen zur Studie finden Sie unter: http://datapuls.social-wave.de/


Quelle
Socialwave