Sie wollen mit Ihrer Hausarztpraxis einen der vorderen Plätze bei Google erobern? Dann haben Sie zwei Möglichkeiten.

Entweder Sie gehen den langen Weg über eine umfassende Optimierung Ihrer Seite, um in den organischen Suchergebnissen die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Oder Sie investieren in Google Ads.

Das Google Ads-Tool ist ein eigenes Anzeigentool der Suchmaschine. Mit seiner Hilfe können Sie dort für Ihre Praxis Anzeigen schalten, die auf die Suchkriterien von Google hin optimiert sind. Dank eines frei wählbaren Budgetrahmens ist das nicht nur für große Firmen eine gute Investition, sondern auch für eine niedergelassene Arztpraxis eine Möglichkeit, die Sichtbarkeit im Web zu steigern – z.B. mit Blick auf die Gewinnung von Privatpatient:innen und/oder IGeL.

Um Google Ads optimal nutzen zu können, sollten Sie Ihr Google-Unternehmensprofil aktiv managen. Erst wenn für jede Ihrer Kampagnen individuelle Einstellungen vorliegen und Sie diese kontinuierlich anpassen, können Sie wirkliche Erfolge erzielen. Auch wenn die Einrichtung und das Management am Anfang etwas undurchsichtig wirken, die erste Kampagne haben Sie zügig angelegt. Und wenn die ersten Hürden überwunden sind, feilen Sie schnell wie ein Profi an den optimalen Einstellungen für das Produktportfolio Ihrer Praxis. Das hilft Ihnen auch dann weiter, wenn Sie das Ganze an eine Mitarbeiter:in oder eine Agentur auslagern möchten – denn wenn Sie die Grundlagen verstanden haben, können Sie sich intensiver mit dem Zuständigen austauschen und optimale Ergebnisse für Ihr "Unternehmen Arztpraxis" erzielen.

Wie funktionieren Google Ads?

Google Ads ist ein Tool für die Erstellung und Verwaltung von Suchmaschinenwerbung. Wer mit einem bestimmten Keyword garantiert weit oben in den SERPs (Ergebnisseiten der Suchmaschinen) landen will, der kann eine Anzeige schalten, um bevorzugt in der Google-Suche eingeblendet zu werden.

Wo, wann und wie genau Ihre Anzeige ausgespielt wird, entscheidet ein Bieterverfahren: die Anzeigenauktion. Wo genau Ihre Anzeige landet, ist dabei abhängig vom maximalen Preis, den Sie und Ihre Mitbewerber:innen zahlen wollen (Anzeigengebot). Auch die Qualität der Anzeige sowie der Umfang und Inhalt der dort verlinkten Seite spielen eine Rolle (Qualitätsfaktor). Ebenso fließt der Einsatz optionaler Elemente, die Nutzer:innen einen direkten Mehrwert bieten, beispielsweise die Telefonnummer (Anzeigenerweiterung), in die Bewertung durch den Google-Algorithmus mit ein.

Wenn Sie mehr über die Funktionsweise von Google Ads erfahren wollen, werden Sie z.B. unter folgendem Link fündig: https://ads.google.com/intl/de_de/home

Tipps für die praktische Umsetzung

1. Smart starten: Sie haben die Möglichkeit, für Ihre erste Kampagne umfassende Hilfen von Google in Anspruch zu nehmen. Wählen Sie stattdessen die Option "Ich bin erfahrener Ads-Nutzer" und starten Sie direkt im Smart-Modus. Dadurch haben Sie von Beginn an Zugriff auf alle Funktionen und Einstellungen. Sie arbeiten sich vielleicht etwas länger ein, der Nutzen überwiegt aber deutlich.

2. Die richtigen Keywords finden: Unter dem Begriff Keywords werden die Phrasen, die Menschen eingeben, wenn sie eine Suchmaschine benutzen, zusammengefasst. Um die passenden Begriffe zu finden, sollten Sie sich zwei entscheidende Fragen stellen: "Bei welchen Begriffen will ich angezeigt werden?" Und: "Welche Probleme haben Suchende, die mit meinem Angebot zu lösen sind?" Mit einer Hausarztpraxis in Berlin-Kreuzberg sind z.B. Keys wie "Hausarzt Kreuzberg", "Hausarztpraxis Kreuzberg" und "Vorsorgeuntersuchung Berlin" interessant für Sie. Bieten Sie Leistungen für Privatpatient:innen an, z.B. IGeL oder eine Videosprechstunde, sollten Sie auch diese Themengebiete in einer Ihrer Kampagnen berücksichtigen. Notieren Sie sich relevante Begriffe und ergänzen Sie diese Stück für Stück um weitere. Diese Keywordliste dient Ihnen für zukünftige GoogleAds als Leitfaden und Orientierungshilfe, die Sie stetig ausbauen können. 500 und mehr Begriffe sind keine Seltenheit.

3. Eine Anzeige erstellen: Für eine erfolgreiche Kampagne brauchen Sie eine durchdachte Anzeige. Hierbei greift Ihnen Google unter die Arme, verlangt jedoch auch Eigenengagement. Denn Sie müssen mehrere Titel und Textzeilen hinterlegen. Aus diesen baut sich das System dann passende Anzeigen, die auf verschiedene Suchanfragen in Ihrem Keywordcluster zugeschnitten sind. Dabei testet der Algorithmus Kombinationen und optimiert das eigene Vorgehen selbstständig, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

4. Reichweite erzeugen: Schränken Sie die Region, in der Ihre Anzeige ausgespielt wird, konsequent ein. Wählen Sie einen Umkreis um Ihren Praxisstandort oder konzentrieren Sie sich auf einzelne Städte oder Bundesländer. Wenn Sie erste Erfolge erzielen, können Sie Ihr Einzugsgebiet immer noch erweitern. So schonen Sie gerade zu Beginn Ihr Budget und reduzieren Streuverluste.

5. Das Budget planen: Google Ads lassen sich gut an das Budget der Arztpraxis anpassen. Es gibt keinen festen Standardpreis, den Sie im Monat zahlen müssen. Sie selbst legen mittels eines Monatsbudgets fest, wie viel Sie für GoogleAds ausgeben. Sie wählen zwischen drei Modellen:

Cost-per-Click: Sie bezahlen, wenn jemand auf Ihre GoogleAd klickt. Die am häufigsten verwendete Methode und z.B. gut geeignet für "Anfänger:innen".

Cost-per-Mille: Sie zahlen bei Ausspielung, also jedes Mal dann, wenn Ihre Anzeige zu sehen ist. Der Preis beinhaltet 1.000 Impressionen.

Cost-per-Acquisition ist die komplexeste Variante und rechnet ab, wenn auf Ihrer Website eine vorher festgelegte Aktion durchgeführt wird. Achtung: Diese Variante ist nur für Profis geeignet, da es sein kann, dass Ihre Anzeige gar nicht mehr ausgespielt wird, wenn die Vorgaben zu streng sind.

Rechenbeispiel für die Budgetplanung

Cost-per-Click (CpC): In der Suche erzielt Ihre Anzeige 2.000 Impressionen und 20 Klicks. Der Preis pro Klick liegt bei 0,32€. Bei 20 Klicks fallen also z. B. Kosten von 6,40€ an.

Der CPM-Preis entspricht grob CPC*100, in unserem Beispiel also 64,00€ für 2.000 Impressionen.

Da Cost-per-Acquisition erst anfällt, wenn Suchende auf Ihrer Seite ein vorher festgelegtes Ereignis auslösen (z.B. auf Kontakt gehen), sind die Kosten entsprechend höher. Als Richtwert nehmen Sie den CPC*30. Bei einer Conversion-Rate von 10 % liegen die Kosten damit bei 18,40€.

Kostenloser Websitecheck
Mit einem einstündigen Websitecheck kann man die Praxiswebsite auf Herz und Nieren prüfen lassen – kostenlos und unverbindlich. Mehr dazu unter: www.40komma6.de/websitecheck



Autor

© privat
Philipp Schwarze

Experte für Suchmaschinenoptimierung
und Online-Marketing
40komma6 GmbH

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Erschienen in: doctors|today, 2023; 4 (4) Seite 18-19