Wann ist der beste Zeitpunkt für die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten, morgens oder abends? Darüber wird schon seit Jahren diskutiert.

Eine aktuelle Studie kommt hier nun zu einem klaren Ergebnis: Der Einnahmezeitpunkt aller Antihypertensiva am Morgen oder am Abend bei 21.104 Patienten mit medikamentös behandelter Hypertonie hatte keinen Effekt auf den primären Endpunkt aus vaskulärem Tod und Hospitalisierung wegen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach einem Follow-up-Zeitraum von 5,2 Jahren. Für relevante sekundäre Endpunkte wie die vaskuläre Mortalität und Gesamtsterblichkeit erbrachte die abendliche Gabe mit 1,1 % bzw. 4,2 % im Vergleich zur morgendlichen Gabe mit 1,0 % bzw. 4,1 % ebenfalls keinen Vorteil. Die Aussage lautet also: Die Gabe von Antihypertensiva kann in gleicher Weise am Morgen oder am Abend erfolgen. Entscheidend sei dabei eher, wie sich die Antihypertensivaeinnahme am besten in den Tagesrhythmus der Patient:in einfügt und welcher Einnahmezeitpunkt mit der höheren Adhärenz assoziiert ist (und die ist im Allgemeinen höher bei morgendlicher Einnahme). Auch die Gabe eines Diuretikums ist am Morgen günstiger.


Quelle:
Mackenzie IS et al. (2022) Lancet 2022. DOI: 10.1016/S0140-6736(22)01786-X; Deutsche Hochdruckliga