In regelmäßigen Abständen gibt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Zahlen zur Entwicklung der Honorare der Vertragsärzte heraus. Ganz aktuell sind die Daten nicht, meist beziehen sie sich auf einen zwei Jahre zurückliegenden Zeitraum, dieses Mal auf das 1. Quartal 2017. Insgesamt gibt es einen leicht positiven Trend, wobei der Honorarumsatz bei den Hausärzten über dem Durchschnitt liegt.

Im Bundesdurchschnitt lässt sich für alle Ärzte und Psychotherapeuten im Vergleich zum Vorjahresquartal 2016 ein Zuwachs des Honorarumsatzes je Arzt um 2,0 % verzeichnen. Der Honorarumsatz je Behandlungsfall ist um 0,8 % gestiegen. Die Behandlungsfallzahl je Arzt ist auf Bundesebene im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,2 % gestiegen, da mit einer Zunahme der Anzahl der Ärzte um 1,7 % die Anzahl der Behandlungsfälle um 2,9 % und damit deutlich stärker gestiegen ist.

3,1 % Zuwachs

Schaut man nun auf die Zahlen im hausärztlichen Versorgungsbereich, so hat sich der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt hier dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,1 % erhöht. Der Honorarumsatz je Behandlungsfall stieg dabei um 2,1 %, das Honorarumsatzvolumen um 3,8 % verglichen mit dem Vorjahresquartal. Laut Honorarbericht wurden im Bundesdurchschnitt 0,4 % mehr Hausärzte gezählt, hier gab es also nur einen recht geringen Zuwachs. Die Anzahl der Behandlungsfälle stieg insgesamt um 1,7 %. Die Behandlungsfallzahl je Arzt nahm um 1,0 % zu.

Hamburgs Hausärzte sind die Gewinner

Deutliche Unterschiede gab es zwischen den Bundesländern. So kam es zu überdurchschnittlichen Steigerungen des Honorarumsatzes je Hausarzt in Hamburg (plus 7,2 %), Sachsen-Anhalt (plus 5,9 %) und Schleswig-Holstein (plus 5,8 %).

2,4 % mehr Fachärzte

Im Vergleich dazu stieg der Honorarumsatz je Arzt im fachärztlichen Versorgungsbereich in den ersten drei Monaten 2017 laut Bericht nur um 1,5 %, der Honorarumsatz je Behandlungsfall blieb nahezu unverändert. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Fachärzte im 1. Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,4 % erhöht, ein deutlich kräftigerer Zuwachs als bei den Hausärzten.

Und zum Schluss noch ein Blick auf ein paar andere Fachgruppen: Im Bundesdurchschnitt über die größten Zuwächse des Honorarumsatzes je Arzt konnten sich Fachärzte für Strahlentherapie (+7,7 %), Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie (+7,3 %), Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin (+5,7 %) und Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie (+5,5 % freuen). Die größten Rückgänge mussten psychologische Psychotherapeuten (-6,6 %) und ärztlichen Psychotherapeuten (-4,5 %) hinnehmen.



Autor:
Dr. Ingolf Dürr

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2020; 42 (4) Seite 32-33