Während eine Prävention über die Ernährung bei Colitis ulcerosa (CU) nicht effektiv möglich zu sein scheint, kommt der Ernährung bei bereits bestehender CU eine große Bedeutung zu, darauf weist eine aktualisierte Leitlinie hin.

Wegen der wiederkehrenden Durchfälle und der Schädigung der Darmschleimhaut hätten die Patienten ein hohes Risiko für eine Mangelernährung. Oft schwächten die Komplikationen, die durch den Nährstoffmangel hervorgerufen würden, die Patienten mehr, als die Darmentzündung selbst. Die Versorgung mit Nährstoffen sollte daher regelmäßig überprüft und fehlende Nährstoffe als Tablette oder Infusion zugeführt werden, empfiehlt die Leitlinie. Da die Patienten meist mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden, steige die Gefahr von bakteriellen oder viralen Infektionen deutlich an. In Studien hatten Patienten, die mehrere solcher Medikamente einnehmen mussten, ein um das 14,5-Fache erhöhtes Infektionsrisiko. Die Leitlinie rät daher dazu, noch vor Beginn der Therapie den Impfstatus der Patienten zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen. Auch die jährliche Grippeimpfung sei für immunsupprimierte Patienten dringend zu empfehlen.


Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)