83 Prozent der deutschen Mitarbeiter geben an, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten seien für sie ein Grund, ihren derzeitigen Arbeitgeber innerhalb eines Jahres zu verlassen.

Eine aktuelle Forschungsumfrage zeigt deutlichen Nachholbedarf beim Thema Mitarbeiterbindung durch Wertschätzung und Weiterbildung.

Beispielsweise sagen 20 Prozent der Befragten, sie würden in ihrem Unternehmen nicht dabei unterstützt, die richtigen Kompetenzen für die Zukunft aufzubauen. 84 Prozent der Arbeitnehmenden weltweit und 83 Prozent in Deutschland geben an, dass fehlende persönliche Entwicklungsmöglichkeiten ein Grund sind, ihren derzeitigen Arbeitgeber innerhalb eines Jahres zu verlassen. Und nur etwa die Hälfte der Beschäftigten weltweit hat das Gefühl, dass ihre Vorgesetzten sie dazu ermutigen, neue Fähigkeiten zu entwickeln.

1. Bedarf an mehr persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten

Die Mitarbeitenenden heute verstehen die persönliche Entwicklung nicht mehr als „nice-to-have“, sondern als „must-have“. Kommt man dem als Arbeitgeber nicht nach, kann das einer der ausschlaggebenden Punkte sein, den Job zu wechseln. Vor dem Hintergrund der dauerhaften Mitarbeiterbindung kann die persönliche Entwicklung eine Schlüsselrolle spielen, wenn es um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden geht und darum, wie sie ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz wahrnehmen.

2. Das Unternehmen mit den Kompetenzen für Morgen ausrüsten

Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen, dass die wichtigste Fähigkeit für Mitarbeitende die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden ist. Betriebe sollten ihre Mitarbeiter:innen dort ab, wo sie stehen und ihnen einen Arbeitsplatz und einen Ort ermöglichen, wo sie sich entfalten können. Weitere entscheidende Kompetenzen sind die der Produktivität und der digitalen Fähigkeiten. Es gilt nicht ohne Grund als ein Ausdruck unserer Zeit, flexibel, effizient und kreativ auf unsere Probleme der Zukunft eingehen zu wollen. Darum braucht es in den Unternehmen Weiterbildungen genau in diesen Bereichen. Die so wertvolle Ressource „Zeit" fehlt den Mitarbeitenden jedoch in ihrem Arbeitsalltag genau wie die richtigen Angebote. Diese Rahmenbedingungen zu schaffen, liegt in der Hand des jeweiligen Arbeitsgebers, erfordert aber natürlich auch die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich hier zu engagieren.

Unternehmen brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass die Mitarbeitenden nicht mitziehen, denn 61 Prozent haben bereits das Bedürfnis, sich selbst weiterzubilden. Das bedeutet, dass Einwände wie „Meine Mitarbeitenden wollen sich nicht weiterentwickeln“ nicht mehr gültig sind.

3. Neue Zeiten erfordern einen menschenzentrierten Führungsstil

Menschenzentrierte Führung bedeutet, einen Führungsstil zu entwickeln, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Aus den Forschungsergebnissen geht hervor, dass 24 Prozent der Arbeitnehmenden der Meinung sind, dass es in der Verantwortung des Arbeitgebers liegt, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen die persönliche Entwicklung fördert. Das ist knapp jeder vierte Arbeitnehmende. Es ist also wichtig, den Mitarbeitern zu vermitteln, dass ihre Weiterentwicklung und die Verantwortung sowohl beim Arbeitgeber als auch ihnen selbst liegt. Diese Vermittlung kann mit einem menschenzentrierten Führungsstil gelingen:

Dabei verfolgt jeder Mitarbeitende seinen eigenen Karriereweg, in seinem Tempo und mit seinen Möglichkeiten. Die Mitarbeitenden dort abzuholen, ist der entscheidende Faktor. Ihnen zuzuhören, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten, benötigt Zeit. Doch diese Zeit ist in einem Arbeitnehmermarkt weitaus besser investiert als die ständig anwachsende Pflicht, Positionen und Stellen immer und immer wieder aufwendig auszuschreiben und zu besetzen. Das gilt insbesondere in der niedergelassenen Arztpraxis, die sich im Regelfall zusätzlich zu den allgemeinen Problemen wie dem demografischen Wandel auch noch einem hohen Konkurrenzdruck durch Kliniken und MVZ gegenüber sieht.

Für den Bericht wurden von goodhabitz im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 global 24.235 Arbeitnehmende befragt, welche Bedeutung die persönliche Entwicklung in der sich ständig verändernden Welt spielt und was Unternehmen tun müssen, um diesen Bedarf zu decken.

Weitere Informationen zur Befragung findet man hier.


Quelle
GoodHabitz